Was sind Cardano hard forks?

Hier erfährst Du was Shelley, Allegra und Mary bedeutet, und worum es bei diesen Cardano hard forks geht. (fork = Gabel, Gabelung)

forks in der Softwareentwicklung bedeuten Gabelungen oder auch radikale Änderungen die nicht mehr kompatibel sind

Die Cardano-Blockchain läuft auf tausenden unabhängigen Knotenpunkten. Sie alle nutzen eine aktuelle Software-Version, damit sie zuverlässig Daten austauschen können.

Vor allem aber geht es darum den Konsens bei der Blockproduktion zu finden. Im Durchschnitt wird alle 20 Sekunden ein neuer Block erzeugt. Alle Knoten müssen diesen erhalten und auf Gültigkeit prüfen, bevor der nächste Block darauf gesetzt werden kann.

Das dezentrale Cardano-Netzwerk besteht aus tausenden von Knoten die weltweit verteilt sind

Blockchains werden ständig weiterentwickelt und bekommen neue Funktionen. Das bedeutet, dass all diese Knoten von den Stake-Pool Betreibern aktualisiert werden müssen. Das ist insbesondere bei Cardano relativ häufig der Fall, weil mit Token locking, Smart Contracts und Governance nach und nach viele neue Funktionen dazu kommen. Aus gutem Grund spielt Cardano seit Jahren eine führende Rolle in den statistischen Vergleichen der Entwickleraktivitäten.

Schritt für Schritt besser

Bei kleineren Updates und Funktionserweiterungen erfolgt das unkompliziert und fortlaufend. Die alte und neue Version bleiben kompatibel. Der normale Nutzer bemerkt davon gar nichts.

Wenn es aber um grundlegende Protokolländerungen geht, führen Blockchains einen sogenannten hard fork durch. Dabei kommt eine neue Software-Version zum Einsatz, die zur alten Version inkompatible Funktion, ein neues Datenformat oder geänderte Kommunikation bringt.

Bei früheren Blockchain-Generationen erfolgte so ein hard fork indem alle von der Neuerung überzeugten Betreiber (Miner), zu einem bestimmten vorab ausgerufenen Zeitpunkt ihre Knoten mit der neuen Version gestartet haben. Die anderen sind bei der alten Version geblieben. Oft endete das in zwei getrennten Blockchains. Ein bekanntes Beispiel ist der Ethereum DAO Hardfork von 2016 aus denen ETH und ETC hervor ging. Oder 2017 der Bitcoin Cash Hardfork bei dem keine Einigung über die maximale Blockgröße und die Implementierung von Segwit gefunden werden konnte.

intelligente Innovation

Cardano hat auch in diesem Bereich für Innovationen gesorgt. Die sogenannte Hardfork combinator Technologie erlaubt einen fließenden und somit kontrollierten und sicheren Übergang von einer alten in eine neue Protokoll Version. Dabei wird der Anteil der Blöcke, welche laut der alten Spezifikation erzeugt werden, über mehrere Epochen verteilt graduell gesenkt und durch neue Blöcke ersetzt. So startete der Übergang von der Byron- in die Shelley-Ära im August 2020 und wurde über mehrere Monate langsam und kontrolliert auf die neue Version gebracht.

Ein Update kann aber auch von einer Epoche zur nächsten erfolgen. Dazu installieren die Knoten die neue Software, welche sowohl die alte wie auch neue Protokoll-Version beherrscht. Auf Protokoll-Ebene wird dann ein Vorschlag für den Zeitpunkt der Umstellung eingereicht, der allen Knoten als gemeinsames Signal für die Umstellung auf die neue Version dient. Es kommt also weder zu einem Neustart noch zu einer Aufteilung der Blockchain.

Nicht jedes Software-Update bedeutet ein hard fork Ereignis. Um die verschiedenen Hard forks klar zu Kennzeichnen, werden der jeweils damit eingeleiteten Ära Namen vergeben wie zum Beispiel

Aus den riskanten und ungewissen Hard Forks der frühen Blockchain-Generation, ist in Cardano also etwas geworden, das man als dezentrales und trotzdem koordiniertes Software-Update bezeichnen kann.